Die Komplexität der Sanierung einer Abwasserleitung hängt maßgeblich vom Zustand letzterer ab. Dir Vorgehensweise ist jedoch immer die gleiche: Im ersten Schritt wird normalerweise eine Druckprüfung vorgenommen. Hierzu wird der zu prüfende Teil eines Rohres von dem Rest des Systems getrennt und mit einem Gas gefüllt. Sinkt der Druck nach einer festgelegten Zeit, gibt es eine undichte Stelle. Den konkreten Ort findet ein Fachmann, indem er die Leitung zunächst reinigt und dann eine Kamera hindurch schickt. Diese sendet nicht nur Bilder von den Beschädigungen, sondern dank eines GPS-Sensors auch den exakten Ort. Die genannten Daten werden von dem Experten bei der Planung der Fehlerbeseitigung verwendet. Ihm stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, das Abflusssystem funktionstüchtig zu halten. Welche er davon wählt, hängt von der genauen Situation ab.
Die drei Varianten zur Reparatur
Ein kleiner Riss kann repariert und versiegelt werden. Dies erfordert kaum Aufwand, ist aber trotzdem sicher, sodass beispielsweise Baumwurzeln keine Chance zum Eindringen haben. Sind sie Schäden größer, findet eine Renovierung statt. Oftmals müssen zunächst Holz, Essensreste und andere festgewordenen Verschmutzungen mithilfe einer besonderen Fräse entfernt werden. Danach wird der Defekt behoben und schließlich ebenfalls versiegelt. Manchmal ist ein ganzes Rohr oder ein Teilbereich von diesem nicht mehr zu retten. Dann bleibt dem Experten nur noch eine Erneuerung. Man kann sich nun leicht denken, dass die zweite und dritte Variante viel teuerer und aufwendiger sind und im Zweifel auch zu Beeinträchtigungen führen. Deswegen sollte die Druckprüfung regelmäßig durchgeführt werden.